Hier geben wir Ihnen einen kurzen Einblick in die Geschichte der Arcade-Automaten.
Erleben Sie viele Exponate daraus in unserer Ausstellung.
Am MIT wird das erste interaktive Computerspiel entwickelt: "Spacewar!".
Es wird von Steve Russel auf einem PDP-1-Großrechner implementiert.
Die Spielidee basiert darauf, dass zwei Raumschiffe um eine Sonne kreisen und derjenige Spieler verliert, der zuerst von der Kanone des Gegners getroffen wird oder in die Sonne stürzt.
Nolan Bushnell bringt eine Abwandlung von "Spacewar!" unter dem Namen "Computer Space" als Arcade-Automat auf den Markt.
Es ist jedoch für die breite Masse zu kompliziert, wobei immerhin etwa 1.000 Geräte verkauft werden.
Bushnell und Dabney gründen die Firma Atari (benannt nach einem Angriffswort aus dem Spiel "Go").
Bushnell sieht das Tennisspiel auf einer Magnavox-Präsentation und lässt von dem Atari-Mitarbeiter Allan Alcorn "zur Übung" eine Version des Tennis-Spiels entwickeln, wobei Alcorn erhebliche Verbesserungen einbaut (Abprallwinkel, Spielstand-Anzeige, Töne).
Atari nennt das Spiel - da der Begriff "Ping Pong" bereits geschützt ist - einfach "Pong". Bushnell bestreitet zwar später, das Spieleprinzip kopiert zu haben; die große Ähnlichkeit sowie seine Eintragung in einer Gästeliste der Magnavox-Präsentation führen aber später zu einer - verkraftbaren - Strafzahlung von 700.000 Dollar.
Das extrem übersichtliche Spielprinzip macht Pong zu einem Welterfolg; schon vor dem ersten probeweise aufgestellten Automaten bilden sich Menschenschlangen. Die Meldung des Barbesitzers nach kurzer Zeit, das Gerät sei defekt, beruht auf der Tatsache, dass das Münzfach überfüllt ist.
Bis Ende 1973 verkauft Atari mehr als 2.500 Pong-Automaten, bis Ende 1974 bereits 8.000.
Da "Pong" von Atari nicht bzw. schlecht patentiert ist, schießen Pong-Kopien wie Pilze aus dem Boden; zwei Drittel aller aufgesteller Automaten sind nicht von Atari.
Atari bringt daraufhin neue Spiele auf den Markt: "Space Race" (Weltraumspiel), "Pong Doubles" (Pong für 4 Spieler) und "Gotcha" (Labyrinth-Spiel)
Neben weiteren Spielen bringt Atari "Gran Trak 10" auf den Markt: das erste Autorennspiel, dass schon Lenkrad, Gaspedal, Bremse und Gangschaltung hat.
Die japanische Firma Midway bringt das Spiel "Gunfight" auf dem Markt, bei dem zwei Cowboys zum Duell gegeneinander antreten. Es ist der erste Arcade-Automat, der auf einem Mikroprozessor basiert.
Midway wird zum stärksten Atari-Konkurrenten.
Steve Jobs arbeitet für Atari an dem Spiel "Breakout", bei dem der Spieler mit seinem Schläger einen Ball an Wände am oberen Bildschirmrand steuert, um diese zu zerstören.
Jobs bekommt von Atari einen Bonus für jeden Chip versprochen, der für die Umsetzung eingespart werden kann. Jobs übergibt diese Aufgabe seinem besten Freund Steve Woszniak und verspricht ihm die Hälfte des Bonus. Woszniak reduziert die Anzahl der Chips von 100 auf unter 50, wird aber bei der Bonuszahlung von Jobs betrogen. Als Woszniak dies später erfährt, ist dies der Anfang vom Ende der Freundschaft zwischen den beiden Computerrevolutionären...
Der Arcade-Automat "Space Invaders" von Midway kommt auf den Markt und haucht dem abflauenden Arcade-Geschäft neues Leben ein.
Atari erhält starke Konkurrenz durch die Firmen Mattel und Activision. Activision besteht dabei aus ehemaligen, sich ausgebeutet und ausgebremst fühlenden Atari-Mitarbeitern und erstellt eigene Spielemodule für Ataris Konsolen.
Spieleerfolge des Jahres: "Pac Man" von Namco, das populärste Arcade-Spiel aller Zeiten, sowie "Defender" von Williams, das erste Spiel mit scrollendem Bildschirm.
Atari bringt das Spiel "Space Invaders" für die VCS-Konsole auf den Markt; dies ist die erste Adaption eines Arcade-Spiels auf eine Home-Konsole.
Dragon's Lair, das erste Laser-Disc basierte Arcade-Animationsspiel, wird von Cinematronics auf den Markt gebracht.
Der Konsolenspielemarkt bricht nach und nach zusammen, der Computerspielemarkt boomt.