Elektronische Rechner

Elektronische Rechner


Hier geben wir Ihnen einen kurzen Einblick in die Geschichte der elektronischen Rechner. 

Erleben Sie viele Exponate daraus in unserer Ausstellung.

Anita calculator

1961

Erster elektronischer Tischrechner: Anita Mark VII/VIII

Die Anita Mark VII und Mark VIII - beide gleichzeitig im Jahr 1961 auf den Markt gebracht - gelten als die ersten elektronischen Tischrechner der Welt.

Der Name Anita steht für die Abkürzung A New Inspiration To Arithmetic (oder Accounting)

Die Anita beherrscht die 4 Grundrechenarten und basiert ausschließlich auf Vakuum-Röhren.

Trotzdem seines hohen Preises (er entsprach seinerzeit etwa einem VW Käfer) war die Anita sehr erfolgreich; es wurden bis 1964 mehr als 50.000 Exemplare verkauft.

Friden EC-130

1964

Erster Tischrechner auf Transistorbasis: Friden EC-130

Bei der Friden EC-130 handelt sich um den zweiten Elektronenrechner der Welt und um den ersten, der vollständig auf Transistortechnik basiert.

Er ist auch der erste Rechner, der die umgekehrt Polnische Notation (UPN) zur Eingabe von Rechnungen verwendete; diese Notation wurde später sehr erfolgreich in den Taschenrechnern von Hewlett Packard eingesetzt.

Die Friden 130 beherrscht die 4 Grundrechenarten; mit dem Nachfolgemodell 132 kann dann auch schon die Quadratwurzel gezogen werden.

Zur Anzeige wird eine Kathodenstrahl-Röhre verwendet.

Sharp QT-8D

1970

Erste mit Akkus betriebene Rechner: QT-8B und ICC 82-D

Der QT-8B Micro Compet der Firma Sharp sowie der ICC 82-D von Sanyo können für sich in Anspruch nehmen, die weltweit ersten Rechner zu sein, die mit Akkus betrieben werden konnten. Diese beiden Geräte haben somit den wichtigen Schritt zur Portabilität von elektronischen Rechnern initiiert.

Der Preis des QT-8B betrug 495$ - was heute ca. 3000 $ entspricht- , der ICC 82-D war „schon“ für 425 $ zu haben...

Canon Pocketronic

1970

Ausgabe auf Papierstreifen: Pocketronic

Beim Canon Pocketronic handelt es sich um einen der ersten batteriebetriebenen Taschenrechner überhaupt; außerdem ist er weltweit der erste Taschenrechner, der auf IC-Technologie (Integrated Circuit) basiert. Die Ausgabe erfolgt ungewöhnlicherweise auf einem Papierstreifen.

Interessant ist dabei seine Vorgeschichte: Im Jahre 1958 wurde von Jack Kilby bei der Firma Texas Instruments der erste integrierte Schaltkreis entwickelt. Um die Leistungsfähigkeit dieser Technologie zu demonstrierten, entwickelte Kilby 1967 eine darauf basierenden Rechner als Prototypen: den CalTech.

Die Firma Canon übernahm die Technik (einschließlich der Papierstreifenausgabe) und entwickelte daraus den Pocketronic. Als TI der Erfolg von Taschenrechner bewusst wurde, stiegen sie selbst 1972 mit dem TI 2500 Datamath in diesen Markt ein und wurden zu einem der erfolgreichsten Hersteller.

Sharp EL-8

1971

Erste Taschenrechner: Sharp EL-8

Der Sharp EL-8 wird allgemein wegen seiner handlichen Maße (ca. 10 x 16 x 7 cm) als erster Taschenrechner der Welt angesehen.

Der Firma Sharp gelang es mit dem EL-8, die Technik des Vorgängers QT-8B in ein Gehäuse zu pressen, das nur die Hälfte des Volumens besaß.

Der EL-8 wurde auch mit identischer Elektronik von den schwedischen Firmen Facit als Facit 1111 und Addo als Addo-X 9364 vertrieben.

HP-35

1972

Erster technisch-wissenschaftlicher Taschenrechner: HP-35

Im Jahre 1972 betritt Hewlett Packard mit dem Modell HP-35 den Taschenrechner-Markt. Es handelt sich dabei um den weltweit ersten technisch-wissenschaftlichen Taschenrechner mit trigonometrischen, logarithmischen und Exponentialrechnungs-Funktionen.

Für die Eingabe von Berechnungen wird die Umgekehrt Polnische Notation (UPN) verwendet. Dabei wird die Berechnung

(27 + 3) * 7

im Taschenrechner folgendermaßen eingeben:

27 Enter 3 + 7 *

wodurch die Verwendung von Klammern erspart wird.

Besonders begeht bei Sammlern ist die erste Serie des Modells, der sogenannte HP-35 „Red Dot“. Er unterscheidet sich nur durch einen roten Punkt am Ein/Aus-Schalter, bringt aber auf Auktionen traumhafte Preise...

HP-65

1974

Erster programmierbarer Taschenrechner: HP-65

Der HP-65 ist der erste programmierbare Taschenrechner der Welt. Er ermöglicht die Eingabe von Programmen von bis zu 100 Schritten Länge, die auch Fallunterscheidungen und Schleifen ermöglichen. Für die Speicherung der Programme sorgt der eingebaute Magnetkartenleser.

1975 gelangte der HP-65 als erster Taschenrechner der Welt im Rahmen des Apollo-Sojus-Projektes in eine Erdumlaufbahn.

1976 verkaufte Steve Woszniak seinen HP-65, da er das Geld für die Gründung der Firma Apple benötigte (Steve Jobs verkaufte seinen VW-Bus...)

HP- 41C

1979

Erster Taschenrechner mit alphanumerischer Anzeige

Der HP 41C reichte von seinem Leistungsumfang schon an die Möglichkeiten von Homecomputern heran und war trotz seines hohen Preises ein großer Erfolg.

Er erlaubte als erster Taschenrechner die Anzeige von alphanumerischen Zeichen sowie die individuelle Belegung von Tasten durch den Benutzer.

Die Erweiterbarkeit des Taschenrechners war vorbildlich: Über ein sogenanntes "Interface Loop"-Modul war z.B. der Anschluss von Mikrokassetten- und Diskettenlaufwerken sowie von Bildschirm-ausgabegeräten möglich.

Der HP-41 wurde auf mehreren Space Shuttle-Missionen im Orbit für die Navigation, die Ermittlung von Funkschatten u.ä. eingesetzt.

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